Interview von und mit Bertram Haid

BERTRAM HAID (Zeichner des Cartoonprojektes BAES, Karikaturist, Cartoonist, Gagschreiber, Comedyautor bei Ö3 und auch sonst noch so einiges) antwortet zu Fragen, die er sich aufgrund mangelnden Interesses der Außenwelt praktischerweise selber gestellt hat:

                                           

Bertram: Sagen Sie einmal, wie gefällt Ihnen eigentlich dieses Nudelprojekt, von dem jetzt alle sprechen?

Haid: Gute Frage!...Welches Nudelprojekt eigentlich?

B: Ach kommen Sie schon, Sie wissen genau, was ich meine.

H: Ach so! DIESES Nudelprojekt! Ja, ist recht ordentlich. Ich meine natürlich, äh, es ist super. Toll! Wirklich einmalig. Geradezug genial!

B: Aha. Und was genau daran macht Sie so euphorisch?

H: Na ja, das liegt doch auf der Hand! Ich meine, jeder von uns hat doch schon mal probiert auf seiner, äh, einer Nudel zu pfeifen. Aber wohl den wenigsten ist das bisher gelungen. Beim einen war die Nudel zum Pfeifen einfach zu kurz, der andere wiederum konnte nicht pfeifen. Wieder andere hatten überhaupt keine Nudel. Durch die Pfeifnudel herrscht jetzt Chancengleichheit für alle. So gesehen ist dieses Projekt ein wichtiger Beitrag zur Demokratie, internationaler Stabilität ohne Rücksicht auf Geschlecht, Hautfarbe und Muttersprache und demnach natürlich auch für den Weltfrieden.

B: Weltfrieden durch die Pfeifnudel? Ist das nicht doch ein wenig zu hoch gegriffen?

H: Keineswegs! Man stelle sich doch nur mal vor, wie Bush und Bin Laden gemeinsam die Friedenspfeifnudel paffen. Eine wahrhaft faszinierende Vision. Mit einem Schlag wäre die Welt friedlich, sicher und wieder ein Ort, wo sich die Menschen wieder wohl fühlen würden.

B: So nach dem Motto: Die Pfeifnudel rettet die Welt?

H: Ganz genau! Allerdings bräuchte man für eine langfristige Friedenssicherung noch etwas anderes. Ich denke da speziell an die Pausen, die entstehen, wenn mal gerade nicht gepfiffen oder genudelt wird. Kurz gesagt, die Menschen brauchen Ablenkung, sonst ist der Weltfrieden auf Dauer nicht aufrecht zu erhalten. Einseitigkeit führt bekanntlich zu Aggression. Als Ventil würde sich Humor beispielsweise anbieten, denn die Leute lachen gern. Und Lachen wiederum ist gesund und macht friedlich. Das glauben Sie nicht? Haben Sie etwa schon mal einen Profikiller lachen sehen? Na eben! Was läge also näher, als diese Pfeifnudelpausen mit hmmm, mal nachdenken, tja...sagen wir doch einfach mal: Cartoons zu füllen.

B: Welche Cartoons schweben Ihnen denn da so vor?

H: Ja. Das ist wohl die Frage um die es geht. Ich finde, es sollten qualitativ hochwertige Zeichnungen sein, verbunden mit messerscharfen, intelligenten Witz und - wie die heutige Jugend gern zu sagen pflegt - megageilen Pointen. Aber da sitzt Herr Bloch ja quasi direkt an der Quelle!

B: Sie meinen...

H: Genau! Er kennt sich mit solchen Hammercartoons ja bestens aus. Schließlich besucht er ja regelmäßig die Homepage von BAES.

B. Ach so. Und ich dachte schon....

H: Sagen Sie selbst: Wäre das nicht eine wünschenswerte Zukunft für unsere Kinder? Untertags arbeiten in den Pfeifnudelfabriken - natürlich nicht zu lange, ich denke, dass vierzehn, sechzehn Stunden da ohne weiteres durchzusetzen sind - und abends dann bei ein paar BAES-Cartoons gepflegt ablachen, bevor es nach einer kurzen Schlafpause wieder zurück ans Fließband geht. Illlussionen, sagen Sie? Romantische Träumereien? Tja, noch scheint eine solche Welt noch in weiter Ferne, aber hat sich noch vor wenigen Jahren irgend jemand vorstellen können, dass es Pullover für Hunde gibt, elektrische Dosenöffner oder gar Frauen, die ihr Geld selber verdienen? Na sehen Sie!

B: Wenn Sie schon so begeistert von der Pfeifnudel sind, wäre es da nicht naheliegend, dass es schon bald ein BAES-Buch über die Pfeifnudel gibt? Oder, weil Sie ja auch manchmal fürs Radio arbeiten, dass Ö3 einen Beitrag darüber bringt?

H: Was? Schon so spät? Tut mir leid, ich muss weg!

B: Ach so. Ja, schade. Jedenfalls danke für das Interview!

H: Bittebitte!

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